Dankbarkeit

Das erste mal hab ich wohl vor etwas 6 Jahren, in Bali von der Dankbarkeit’s Praxis gehört. Dies in einer Yoga-Klasse, in der die Lehrerin uns aufgefordert hat, uns 3 Sachen zu überlegen für die wir dankbar sind.

Anschliessend hab ich in Yoga Kreisen immer mal wieder von dem Thema gehört und gelesen, hin und wieder auf den sozialen Medien eine Gratitude-Challenge mitverfolgt. Irgendwann, wollte ich dem ganzen etwas auf den Grund gehen, und mehr darüber Wissen.

  • Was hat es mit der Dankbarkeit auf sich?

  • Was bringt diese Praxis?

  • Warum scheint das so ein grosses Thema zu sein im Yoga?

Beginnt man erst mal mit den Recherchen, findet man super viel Material zu dem Thema.

Mein Fazit, eine einfach Praxis aus der Achtsamkeitspraxis, die nicht viel Zeit kostet und einen wunderbar positiven Effekt hat.

Jeder der schon mit mir in einem Yoga-Retreat war, dem kommt das bekannt vor. Denn auch dort, bitte ich die Teilnehmer jeden Tag, 3 Sachen zu notieren für die sie dankbar sind.

Zum Hintergrund

In einigen Studien haben Forscher versucht herauszufinden, was zufriedene Menschen von unzufriedenen Menschen unterscheidet. Was machen zufriedene Menschen anders? Warum sind sie glücklicher?

Das Resultat war, dass zufriedene Menschen mehr Dankbarkeit in sich tragen als unzufriedene Menschen. Zufriedene Menschen schätzen was sie haben und sind auch für Kleinigkeiten dankbar.

Daraus entstand diese Bewegung der Dankbarkeitspraxis.

Wie einfach es doch ist, sich darauf zu fokussieren, was man eben alles nicht hat.
Enttäuscht darüber zu sein was man nicht erreicht hat.
Zu meinen Andere haben das bessere Auto, die schönere Wohnung, die bessere Beziehung, den besser Job, einfach mehr Glück im Leben. Unvermeidlich führt dieser Fokus zu Neid, Eiversucht und anderen negativen Gefühlen und Emotionen, was zu chronischer Unzufriedenheit führt. Meist total unbewusst.

Um dem entgegenzuwirken, kannst du dich in Dankbarkeit üben. Du kannst dir Dankbarkeit wie ein Muskel vorstellen. Wenn du ihn trainierst wird er immer stärker, vernachlässigst du ihn wird schwach. Trainieren kannst du ihn ganz einfach, in dem du deine Sicht auf die Dinge in deinem Leben änderst. Dich darauf fokussierst und lernst zu schätzen was du hast, nicht was du nicht hast. Achtsamer durch deinen Tag schreitest und die kleinen Dinge lernst zu schätzen. Dich nicht darüber ärgerst was nicht geklappt hat, sondern darüber freust was geklappt hat.

Hört sich eigentlich sehr einfach an, oder? An Tagen an denen alles gut läuft, ist es auch einfacher Dankbar zu sein. An Tagen an denen alles schief gehen zu scheint, ist es dann nicht mehr so einfach. Wenn man den Dankbarkeits-Muskel aber stetig trainiert, ändert sich grundlegend etwas im Hirn, was das Leben einfacher macht.

Was das aber nicht heisst ist, dass man sich jetzt mit allem zufrieden gibt und sich deshalb nicht mehr weiterentwickelt. Man kann glücklich und zufrieden sein und trotzdem an seiner persönlichen Weiterentwicklung arbeiten. Das ist sogar sehr wichtig! Je nach dem wonach du strebst, die Frage ist was ist deine Motivation dahinter, was ist das Ziel? Mit welcher Attitude wirst du voranschreiten?

Was es auch nicht heisst ist, dass man jetzt nicht mehr traurig sein darf, oder seine Emotionen irgendwie versucht auszuschalten und nur glücklich zu sein. Jede Emotion ist wichtig, du kannst auch für eine negative Emotion dankbar sein, denn die wird dich ebenfalls weiterbringen. Dazu gibt es ein wunderbares Gedicht von Rumi, das ich ganz am Schluss für dich notiert habe.

Benefits der Dankbarkeits-Praxis

  • Reduziert Stress, Ängste, Depressionen, und Schlafstörungen

  • Fördert die Gesundheit, körperlich, mental und emotional

  • Schafft glücklichere und bessere Beziehungen

  • Fördert Empathie, Mitgefühlt und lindert Aggressionen sowie andere negativen Gefühle

  • Führt automatisch zu Persönlichkeits-Entwicklung

  • Erhöht die Selbst-Akzeptanz und das Selbstvertrauen

  • Führt zu mehr Kreativität und bessere Lösungs-Findung


Die Dezember-Challenge

Christina von Ameli Zürich, hat am 30. November nach dem Sie bei mir in der Yoga Klasse war ein Post geteilt, auf dem Sie über Dankbarkeit schrieb, die sie nun wieder vermehrt praktizieren möchte. Ich habe mich darauf hin gleich bei ihr gemeldet, und gesagt dass ich die Challenge gerne mit ihr zusammen machen möchte. Denn ich hatte schon lange vor es nicht nur hin und wieder für mich selbst zu praktizieren, sondern über längere Zeit jeden Tag durchzuziehen, und so eine Challenge mit meiner Community zu teilen.

Seit dem 1. Dezember notieren wir also jeden Tag 3 Sachen für die wir dankbar sind. Die Yoga Challenge soll nicht im Sinne eines Wettbewerb angesehen werden. Sondern vielmehr, dass man sich bewusst für eine bestimmte Zeit zu etwas bekennt, und das durchzieht. Ich poste meine 3 Sachen jeden Abend auf Instagram, um mich einerseits selber “accountable” zu halten, es also wirklich durchzuziehen, zum anderen auch um dich zu inspirieren und dich daran zu erinnern, ebenfalls Dankbarkeit zu praktizieren.

Wie du die Praxis beginnst

Schnapp dir ein Notizbuch und beginne damit, jeden Tag 3 Sachen zu notieren, für die du dankbar bist. Das dauert etwas 1-2 Minuten. Also keine grosse Sache. Nehme jeden Tag, 3 neuen Sachen als an den Vortagen. Bekenne dich dazu, es bis Ende Dezember durchzuziehen. Denn wie das so ist, Übung macht den Meister, und nur was regelmässig praktiziert wird entfacht die Magie und findet irgendwann den Weg in eine Routine.

Vielleicht merkst du nach einigen Tagen schon eine Veränderung. Ich hab nach einer Woche schon bemerkt, wieviel positiver ich wieder bin und dass sich das Gefühl von Dankbarkeit in den kleinsten alltäglichen Situationen einschleicht. So schön!

Du kannst heute starten…

Zum Abschluss, passend, das wunderschöne Gedicht von Rumi.

The Guesthouse

This being human is a guest house.
Every morning a new arrival.

A joy, a depression, a meanness,
some momentary awareness comes
as an unexpected visitor.

Welcome and entertain them all!
Even if they’re a crowd of sorrows,
who violently sweep your house
empty of its furniture,
still, treat each guest honorably.
He may be clearing you out
for some new delight.

The dark thought, the shame, the malice,
meet them at the door laughing,
and invite them in.

Be grateful for whoever comes,
because each has been sent
as a guide from beyond.

Danke, dass du bis hier hin gelesen hast ;-)

Comment